Gudrun Schweisfurth
Ich habe an der Uni Wien und bei Gerd Achenbach jeweils mehrjährige Ausbildungen zur Philosophischen Praktikerin absolviert und Geschichte, Germanistik sowie Philosophie studiert. Derzeit promoviere ich an der Hochschule für Philosophie HfPh. Januar 2024 habe ich meine Philosophische Praxis in der Milchstr. 4, München/Haidhausen wiedereröffnet. In Teilzeit unterrichte ich Jugendliche und junge Erwachsene in Ethik, Politik und Deutsch an einer Münchner Berufsschule. Ich bin Mutter von drei inzwischen erwachsenen Töchtern und war über zwanzig Jahre lang als Teil der Unternehmensfamilie für das Pionierprojekt Herrmannsdorfer Landwerkstätten engagiert.
AUSBILDUNGEN
- Erstes und Zweites Staatsexamen für Deutsch und Geschichte an den Universitäten Stuttgart und Zürich
- Zertifikat „Management Keys“ an der TUM School of Management – Executive Education Center
- Master of Arts in interkultureller Bildung an der Hochschule für Philosophie in München, Abschluss: Juni 2019
- Beginn einer Promotion zum Thema: „Begriff und Phänomen des Staunens als bildungsrelevante Kategorie“ bei Prof. Barbara Schellhammer an der Hochschule für Philosophie in München im Herbst 2019
- Universitätslehrgang zur „Akademischen philosophischen Praktikerin“ am postgraduate Center der Universität Wien, vom Herbst 2018 bis Sommer 2020 (4 Semester). Dieser Lehrgang bietet die erste und einzige universitäre (Aus)Bildung zur Philosophischen Praxis im ganzen deutschsprachigen Raum. www.postgraduatecenter.at
- „Lehrgang/Studienkurs zur Philosophischen Praxis“ in Form eines dreijährigen Weiterbildungskurses von 2018 bis 2020 bei Gerd Achenbach, dem Begründer der Philosophischen Praxis in den 80er Jahren. www.achenbach-pp.de
VITA
Nicht die Lektüre philosophischer Schriften oder die Vorträge kluger Professoren prägen meine Haltung als Philosophin. In erster Linie bin ich die, die ich bin, durch die Menschen und Orte, die mich berührt haben.
Ich bin in einem kleinen schwäbischen Dorf, umgeben von Wald, aufgewachsen. Über die jüdisch-christliche Dorfgemeinschaft und deren Zerstörung während des Nationalsozialismus habe ich eine Oral History Forschungsarbeit geschrieben, weil mich schon damals die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen für das Geschehen in der Welt beschäftigte. Ich habe Geschichte und Germanistik an der Universität Stuttgart und Zürich studiert und mich anschließend als Lehrerin im beruflichen Bereich ausgebildet.
Danach siedelte ich zusammen mit meinem damaligen Mann Karl Schweisfurth auf Gut Herrmannsdorf bei Glonn. Wir gründeten eine Familie mit drei Töchtern und übernahmen die geschäftsführende Verantwortung für das ökologische Pionierunternehmen Herrmannsdorfer Landwerkstätten, das seit über 30 Jahren vom Acker bis zum Teller handwerkliche Lebens-Mittel herstellt und verkauft.
Als Teil einer traditionellen Unternehmerfamilie konnte ich dort erleben und selbst ausprobieren, wie man Neues in die Welt bringen kann. Karl Ludwig Schweisfurth, der Begründer von Herrmannsdorf, war mir dabei ein unschätzbarer Lehrmeister. Er ermutigte mich, selbst Unternehmerin zu werden. 2000 gründete ich den heute noch bestehenden Herrmannsdorfer Dorf-Kindergarten mit einem außergewöhnlichen Naturkonzept. 2017 entwickelte ich die Idee und Umsetzung der Handwerkstatt – der Akademie für gute Lebensmittel, das erfolgreich Wurst-, Fleisch- und Back-Kurse anbietet. Direkt neben der Handwerkstatt entstand 2019 – während meines Philosophiestudiums – die Denkwerkstatt.
Neben meinen Aufgaben in den Bereichen Marketing, Personalentwicklung und Betreuung unserer Partnerbauern beginne ich während und nach der Übergabe der Herrmannsdorfer Geschäftsführung an die junge Generation mit dem Studium an der Philosophischen Hochschule in München. Meine Besuche der Bauern begleite ich mit einer philosophischen Praxisreflexion zum Thema „Bäuerliche Kultur“, die 2020 im Band: Culture – A Life of Learning. Clifford Geertz und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, veröffentlicht wurde.
Der Ort Herrmannsdorf mit seiner Kunst und seiner Liebe zu Handwerk und Schönheit hat mich über 20 Jahre lang tief geprägt und mein Philosophieren wesentlich beeinflusst.
Seit Herbst 2020 lebe und arbeite ich nun als Philosophin und Lehrerin für Deutsch und Ethik im Stadtteil Haidhausen in München. Es zog mich – nach den vielen Jahren auf dem Lande – auf den Marktplatz, mitten hinein ins bunte Treiben, das schon seit jeher ein beliebter Ort lebhafter Philosophen war.